Adélaïde Hautval
Arbeit der Hugo-Höffler-Realschule Breisach
Klasse: 9.
Lehrerin: Catrin Klaeger
Kurzbiografie
Adélaïde Hautval wurde am 1. Januar 1906 in Hohwald als letztes von sieben Kindern eines Pastors und seiner Frau geboren. Sie studierte in Straßburg Medizin und promovierte 1933. Im Elsass gründete sie ein Heim für behinderte Kinder und ging anschließend in die Schweiz, wo sie als Neuropsychiaterin bis 1939 tätig war. 1941 übernahm sie eine Stelle an einer südfranzösischen Klinik.
Im Mai 1942 übertrat Adélaïde in Vierzon unerlaubt die Demarkationslinie zwischen dem besetzten Norden und dem unbesetzten Süden Frankreichs und wurde festgenommen. Im Gefängnis von Bourges protestierte sie gegen die Kennzeichnungspflicht für Jüdinnen und Juden und setzte sich für misshandelte jüdische Frauen ein. Daraufhin wurde sie in ein Internierungslager für Jüdinnen und Juden gebracht und musste ein Stoffband mit der Aufschrift „Amie des Juifs“ (Judenfreundin) tragen.
Ab November 1942 wurde sie nacheinander in mehrere Lager gebracht und schließlich mit 230 Frauen, meist französischen politischen Häftlingen, nach Auschwitz-Birkenau gebracht.
Sie wurde der Krankenstation zugeteilt, wo sie Menschen rettete, indem sie sie als heilbar und arbeitsfähig deklarierte. Sie wurde in den Block 10 von Auschwitz I überstellt, wo sie bei von deutschen Ärzten durchgeführten „medizinischen Experimenten“ an jüdischen Frauen helfen sollte.
Sie weigerte sich und wurde nach Birkenau überstellt, wo sie als Häftlingsärztin tätig wurde. Sie weigerte sich auch bei den „medizinischen Experimenten“ von Josef Mengele zu assistieren.
Im August 1944 wurde Adélaïde Hautval nach Ravensbrück gebracht. Auch dort rettete sie Frauen. Nach der Befreiung des Lagers am 30. April 1945 blieb sie erstmal dort, um bei der Versorgung von Kranken zu helfen, bevor sie im Juni 1945 wieder nach Frankreich zurückkehrte. Die Psychiatrie gab sie nach dem Krieg auf und wurde Schulärztin.
Später sagte Adélaïde Hautval in Nachkriegsprozessen gegen ehemalige SS-Ärzte aus. 1965 wurde sie in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin nahm sie sich im Alter von 82 Jahren das Leben.