Die international anerkannte Methodik Dancing to Connect wird Jugendlichen helfen, die wechselhafte badisch-elsässische, französisch-deutsche Geschichte und ihre Bedeutung für Heute besser zu verstehen. Die Workshops finden rund um den 80. Gedenktag der Kapitulation von Nazi-Deutschland und der Befreiung der besetzten/ annektierten Länder statt. In früheren Dancing to Connect-Workshops, die anlässlich vom 20. Jahrestag des Mauerfalls und anderer historischer Ereignisse stattfanden, haben die Jugendlichen eine Möglichkeit gefunden, auf historische Ereignisse zu reagieren und sie so zu verarbeiten, dass sie „real“ wurden und nicht nur den Lehrbüchern angehörten.
Gemeinsam werden Choreografien erarbeitet, die Ergebnisse der Biografiearbeit aufgreifen und sich mit den eigenen Erfahrungen der jungen Teilnehmenden verbinden können. Die Geschichte des anderen wird deutlich und körperlich erfahrbar.

Tanzworkshops

Zu den Workshops sind junge Menschen verschiedener Schultypen ab 14 Jahren auf beiden Seiten des Rheins eingeladen. Es ist keine Tanzerfahrung erforderlich! Die Workshops finden auf English statt. Die Choreografien werden auf die Bühne von Art’Rhena (und Open-Air auf die Autobrücke) bei Breisach gebracht.

Save the Date!

Tanzworkshops: 12.-16. Mai 2025, in den Schulen oder in Art’Rhena (4/5 Stunden am Tag)

Generalprobe und Begegnung der deutschen und französischen Gruppen: 17. Mai

Aufführungen in Art’Rhena: 17. Mai 2025, 19 Uhr und 18. Mai 2025, 16 Uhr

Tanzfortbildung

Die Battery Dance Company New-York bietet Lehrkräfte und Pädagog:innen eine Einführung in die Methodik Dancing to Connect (DtC), die während der Tanzworkshops mit den Jugendlichen im Mai 2025 umgesetzt wird. DtC wurde seit seinen Anfängen in Breisach und Freiburg 2006 weltweit in 60 Ländern umgesetzt. Das tanzpädagogische Konzept fördert Inklusion, Selbstvertrauen, Teamarbeit und kritisches Denken.

Lehrkräfte und Pädagog:innen sind herzlich dazu eingeladen, die Fortbildung zu besuchen und die Tanzworkshops mit den Jugendlichen zusammen mit Battery Dance zu begleiten. Das DtC-Konzept soll nach 2025 in der Region nachhaltig implementiert werden.

Save the Date!

Einführung 5. Oktober 2024, 10 – 14:30 Uhr

Fortsetzung 10. und 11. Mai 2025, 10 – 15:30 Uhr

Im deutsch-französischen Kulturzentrum Art’Rhena, In englischer Sprache. Kostenlose Teilnahme. Begrenzte Teilnahmeplätze.

Battery Dance wurde 1976 in Manhattan von Jonathan Hollander gegründet, der die Company bis heute leitet und künstlerische Exzellenz mit einem sozialen Ansatz verbindet. Das Ziel: nachhaltige soziale Wirkung auf das Leben von jungen Menschen, indem menschliche Verständigung trotz Herkunft und sozialem Status verbessert wird. Tanz soll für jeden zugänglich sein! 

BDC erreicht das mit:

  1. Einem Angebot von günstigem Studioplatz,
  2. einem Programm für New Yorker Schulen,
  3. dem jährlich stattfindenden New York Downtown Festival open air mit internationalen Solisten und Gruppen.
  4. Beginnend mit dem Programm „Tänze für das Blaue Haus“ 2006 in Freiburg/ Breisach hat BDC seither in mehr als 50 Ländern preisgekrönte Programme: Dancing to Connect, Dancing to Trust durchgeführt, 2023 in Nigeria und in Deutschland (Bremen, Halle). 

 

Im Sommer 2006 kam BDC mit 13 Tänzerinnen und Tänzern, die selbst aus verschiedenen Kulturen kommen, nach Breisach und Freiburg. Innerhalb einer Woche erarbeiteten sie gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern aus Freiburger Schulen eine Performance. Die Aufführungen wurden erfolgreich in den verschiedenen Schulen und in Breisach aufgeführt, im Beisein des US-Botschafters.  

Im Jahr 2007 und 2017 kam BDC erneut nach Breisach und Freiburg, diesmal mit ihrem Programm Dancing to Connect.

 

Badische Zeitung vom 14.7.2017, Anja Bochtler: Jugendliche aus Freiburg entwickeln mit Tänzern aus New York Choreographien

„…Zum zehnjährigen Bestehen kam Jonathan Hollander mit seinen Tänzern zurück nach Freiburg. Das Ziel sei immer ähnlich, sagt er: Wenn Jugendliche ihre Probleme, Spannungen und Stimmungen kreativ ausdrücken, befreien sie sich.

Das genießen besonders neun geflüchtete Jugendliche aus der Internationalen Vorbereitungsklasse der Wentzinger-Realschule, sagt deren Lehrerin Anna Legeland: Sie könnten noch nicht gut Deutsch – hier seien sie endlich mal auf demselben Stand wie die Anderen. Sogar ein scheues, psychisch traumatisiertes Mädchen aus Afghanistan, das im Alltag kaum spreche, finde Wege, sich auszudrücken. Auch Soheila und Evelina brauchen kaum Worte, sie improvisieren – immer im Team. Bis Dienstag wird sich aus diesen ersten Versuchen eine Choreographie entwickeln.


Evelina geht aufs Theodor-Heuss-Gymnasium und trainiert seit zwölf Jahren Modern Jazz, Soheila gehört zu den geflüchteten Jugendlichen und tanzt zum ersten Mal. Überall finden sich solche gemischten Paare: Edin (11) geht in die Lessingschule, Jonathan (14) aufs Theodor-Heuss-Gymnasium. Claudia Haug, die Lehrerin an der Lessingschule ist, staunt über zwei ihrer Fünftklässler, die es nicht leicht haben und sonst immer streiten. Der eine habe eine Autismus-Diagnose, der andere sei durch seine Flucht psychisch traumatisiert. Jetzt tun sie sich zu einem harmonischen Paar zusammen.“

Tänze für das Blaue Haus

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