Gertrud Luckner
Arbeit des Walter-Eucken-Gymnasium und Kaufmännische Schulen I Freiburg
Klasse: Geschichts-AG 12.
Lehrerin: Sandra Butsch
Kurzbiografie
Gertrud Luckner war überzeugte Pazifistin und Widerstandskämpferin. Sie war auch Katholikin und über viele Jahre Quäkerin. Als Gegnerin des Nazi-Regimes war sie von Anfang an gewillt, politischen Gegnern des Staates zu helfen.
Gertrud Luckner kam als junge Diplom-Volkswirtin nach Freiburg und studierte hier Caritas-Wissenschaften. Ab 1934 arbeitete Gertrud Luckner in der Zentrale des Freiburger Caritasverbandes. Hier war sie für die Betreuung und Auswanderungsberatung „nicht-arischer“ Katholiken zuständig. Sie kümmerte sich um Fremdarbeiter aus Polen und um Kriegsgefangene aus Frankreich und England.
Sie verhalf den bedrohten Juden über die schweizerische und französische Grenze zur Flucht. Mit Kriegsbeginn war eine legale Auswanderung von Jüdinnen und Juden nicht mehr möglich. Die Schweiz wollte keine jüdischen Flüchtlinge in großer Zahl aufnehmen. So half Gertrud Luckner beim Fälschen von Pässen, begleitete die Flüchtenden beim Überschreiten der Grenze oder schickte Hilfe mit. Ab Oktober 1938 wurde es noch schwieriger, weil die Pässe der deutschen Juden mit einem „J“ gekennzeichnet waren. Gertrud Luckner fertigte Kartenzeichnungen an, mit deren Hilfe die Flüchtenden den Weg besser finden sollten. Auch im Elsass war Sie aktiv und bekannt. Als in Baden 1940 die Deportationen der dort lebenden Jüdinnen und Juden einsetzten, warnte sie diese und bot ihre Hilfe an.
Gertrud Luckner wurde verraten und im März 1944 verhaftet. Über Karlsruhe wurde sie ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin gebracht und dort vier Wochen lang verhört. Schließlich kam Sie ins KZ Ravensbrück. Dort musste sie als sogenannte „Politische“ schwere Zwangsarbeit verrichten. Im Mai 1945 wurde Gertrud Luckner von der Roten Armee befreit.
Sie bezog wieder Ihre Wohnung in Freiburg in der Nähe des Walter-Eucken-Gymnasiums, in der Landsknechtstraße und setzte ihre Arbeit zum christlich-jüdischen Dialog unermüdlich fort. Gertrud Luckner erhielt nach dem Krieg viele Ehrungen. Unter anderem wurde sie zur „Gerechten unter den Völkern“ ernannt.