Francine Mayran, Künstlerin und Psychiaterin aus Strasbourg, reiste nach Deutschland und stellte Ihr Kofferprojekt an der Gewerbeschule Breisach und am Walter-Eucken-Gymnasium und Kaufmännische Schulen I in Freiburg vor. Zusammen mit Sandra Butsch vom Blauen Haus Breisach und Friedrich Peter, einem Historiker aus Kehl, der für die Stolpersteine 67 in Kehl verantwortlich ist, kommen Sie mit den Jugendlichen ins Gespräch.
Francine Mayran ist selbst Jüdin und arbeitet zu Genoziden auf der Welt. Um junge Menschen angesichts der Zunahme von Antisemitismus, Rassismus und Extremismus zu sensibilisieren, zeigte die Künstlerin viele Ihrer Werke, vor allem Portraits von Betroffenen und Ermordeten und sprach über Ihre Recherchen und Erfahrungen.
Sie portraitierte Esther Bejarano, eine deutsche Überlebende des Auschwitz-Orchesters, die 2021 starb. Die Jugendlichen hörten Aufzeichnungen von Frau Bejarano und Ihrer Band „Rap Microphone Mafia“, während Francine Mayran über das Leben und die Resilienz von Auschwitz-Überlebenden sprach.
Außerdem ging Sie auf Porträts von Sinti:zze und Rom:nja ein, die während der Zeit des Nationalsozialismus sterilisiert oder ermordet wurden.
Dann präsentierte Sie Ihren „eigenen Koffer“ mit dem, was Sie als Übertragung trage. Man findet darin, was Sie in Ihrem Leben antreibt zu vermitteln, weshalb Sie durch Kunst und schulische Vermittlung gegen Rassismus und Antisemitismus kämpft. Sie zeigt Porträts Ihres Großonkels René Klein, Widerstandskämpfer, der für Frankreich starb, erschossen in Blond (bei Oradour) und die großartigen Zeichnungen und Gedichten Ihrer Cousine Bettina Klein, die ebenfalls Flüchtling in Blond war. Außerdem zeigte Sie Karikaturen Ihres Großvaters mütterlicherseits, die in der Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ erschienen waren. Sie machte den Jugendlichen deutlich, was Sie unter Widerstand versteht und wie wichtig dieser ist.
Die Schüler:innen werden in der Folge Ihre eigenen Koffer in der Auseinandersetzung mit Betroffenen der ehemaligen Gaue Baden und Saarpfalz, sowie dem de-facto-annektierten Elsass während der Zeit des Nationalsozialismus packen. Sandra Butsch betreut das Projekt in der Folge. Francine wird Ihr Projekt noch in der Hugo-Höfler-Realschule Breisach und im Lycée & UFA Jean-Frédéric Oberlin in Strasbourg vorstellen. Die fertigen „Gepäckstücke werden dann in Art’Rhena am 02. April 2025 präsentiert werden.