Biografietag 2. April in Art’Rhena
Wie fühlt es sich an, in der Angst vor Verfolgung zu leben? Was bedeutet es, für den Feind an die Front zu müssen? Was ist der Preis dafür, sich selbst treu zu bleiben? Solche tiefgründigen Fragen stehen im Zentrum der deutsch-französischen Ausstellung BIOGRAFIEN.
In einer einzigartigen Herangehensweise haben die Jugendlichen intensiv an Graphic Novels gearbeitet, die auf originalen Biografien basieren. Jede Tafel der Ausstellung zeigt diese Schülerarbeiten und bietet einen persönlichen und emotionalen Zugang zu den Schicksalen. Auf den Tafeln sind prägnante Fragen zu finden, wie: „Hattest du Angst?“ und „Hatte er überhaupt eine schöne Kindheit?“, die die tiefe Empathie und Auseinandersetzung der Schüler:nnen mit den Lebensrealitäten der Betroffenen widerspiegeln.
Die Initiatorin Sandra Butsch ist selbst engagierte Kämpferin gegen das Vergessen von Naziverbrechen. Als Lehrerin am Freiburger Walter-Eucken-Gymnasium und Kaufmännische Schulen I ist sie bekannt und beliebt für ihre unkonventionelle Art, Geschichte verständlich zu machen. Insgesamt haben über 300 Schüler:innen im Elsass und in Baden am Projekt mitgewirkt. Die Erarbeitung der Biografien erfolgte in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der teilnehmenden Schulen. Sie machten Stadtrundgänge zum Thema, ermöglichten ihren Schüler:innen Besuche bei Zeitzeug:innen oder luden Lokalhistoriker in die Klassen ein.
Die Eröffnung am 2. April im deutsch-französischen Kulturzentrum Art’Rhena auf der Rheininsel zwischen Colmar und Freiburg wird begleitet von einem vielfältigen Programm zum Thema Biographiearbeit, wie zum Beispiel Stadtführungen, die den historischen Kontext weiter beleuchten, Theaterarbeit, sowie einem Hiphopkonzert der deutsch-französischen Band Zweierpasch mit vorangehendem Workshop.
Die Ausstellung steht auf Abruf allen Schulen zur Verfügung, die sich mit diesem bedeutenden Thema befassen.