Anton Reinhardt
Arbeit des Walter-Eucken-Gymnasiums und Kaufmännische Schulen I Freiburg
Klasse: Kurs Politik- und Gesellschaft
Lehrerin: Sandra Butsch
Referent: Tomas Wald, Lokalhistoriker, Autor und Sprecher des Roma Büro Freiburg
Kurzbiografie
Anton Reinhardt, geboren im Dorf Weiden/Schwarzwald, wuchs im Kreis seiner Sinti-Familie behütet auf. Er lebte in Waldshut, wo er zuletzt in einer Maschinenfabrik arbeitete.
Wie alle Sinti:zze/Rom:nja geriet er in die Fänge des NS-Staates. Sein älterer Bruder wurde 1943 nach Auschwitz deportiert, Anton im Februar 1944 von der Gestapo verhaftet, wo er auf dem Weg ins Krankenhaus zur Zwangssterilisierung fliehen konnte – im August erneut festgenommen und erneut floh er – mit 16 Jahren. Anton schwamm über den Rhein in die Schweiz und wurde verhaftet. Trotz verzweifelter Bitten schob die schweizerische Polizei ihn ins damals von Deutschland besetzte de facto annektierte Elsass ab. Er wurde erneut verhaftet und kam ins Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck, dann ins Außenlager nach Gaggenau zur Zwangsarbeit für Daimler-Benz. Von dort wieder Flucht, und wieder Gefangennahme.
Ende März 1945 wurde Anton bei erneuter Flucht von einer Einheit des deutschen »Volkssturms « ergriffen und zum Tode verurteilt. Am Morgen des 31. März 1945 musste er eine Grube ausheben, bevor ein SS-Mann ihn mit einem Genickschuss tötete. Die einzige Gnade, die man Anton Reinhardt erwies, war das Schreiben eines Abschiedsbriefes.
BEITRÄgE
Workshop mit Tomas Wald am 26.10.2024: zu dem Beitrag