Kurzbiografie

Die Familie Bähr ließ sich am Ende des 18. Jahrhunderts in Breisach nieder und bekam den Schutzstatus. Julius Bähr wuchs gegenüber vom heutigen Blauen Haus in Breisach, in der Judengasse auf. Er konnte mit seinem Bruder ein erfolgreiches Unternehmen gründen. Die Familie war gut situiert und etabliert in der jüdischen Gemeinde. Julius Bruder, Hermann Bähr, wurde zum Vorsteher gewählt. Er war auch Abgeordneter im Gemeinderat. Julius Bähr heiratete die Schwester seiner Schwägerin und zusammen bezogen sie eine Wohnung am Marktplatz. Julius und Nathalie bekamen einen Sohn, Heinz Bähr. Dieser hatte wegen der nationalsozialistischen Judenverfolgung keine berufliche Zukunft in Deutschland. Nachdem er nach New York geflohen war, blieben Julius und Nathalie in engem Briefkontakt zu ihrem Sohn.

Julius erlebte den Terror der Nationalsozialisten als er am 10. November 1938 in Breisach verhaftet und mit seinem Bruder Hermann in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurde. Nach drei Wochen wurden sie entlassen: über das, was sie gesehen und erlebt hatten, durften sie nicht sprechen. Die Evakuierung aller Breisacher Anfang September 1939 erlebte er nicht mit, weil er sich in der Nähe seiner Frau aufhielt, die wegen einer Herzerkrankung im Jüdischen Krankenhaus Mannheim lag. Nathalie starb im Dezember 1939. Julius zog nach Freiburg. Er wurde am 22. Oktober 1940 mit mehr als 6500 Jüdinnen und Juden nach Südfrankreich in das Lager Gurs deportiert, später in das Lager Les Milles.

Dank den Anstrengungen seines Sohnes durfte Julius das Lager verlassen und bestieg in Marseille ein Schiff, das im August 1941 in New York ankam. Sein Bruder Hermann war unter den Lagerbedingungen erkrankt und im Januar 1941 in Gurs gestorben. Julius Bähr konnte die Geburt von zwei Enkeln miterleben. Er starb 1954. Sein Enkel Robert Bahr wurde ein erfolgreicher Augenarzt und lebt heute an der Ostküste der USA. Er und seine Frau haben drei Kinder und viele Enkel.

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