Alphonse Adam
Studentischer Widerstand in Strasbourg
Arbeit der Euro-Klasse des Lycée Kléber, Strasbourg
Kurzbiografie
Der Literaturwissenschaftsstudent der Universität Straßburg Alphonse Adam gründete im Juni 1941 mit seinem Kommilitonen Robert Kieffer die Widerstandsgruppe „Front de la jeunesse alsacienne“. Die heimliche Organisation, die ursprünglich aus der elsässischen katholischen Jugend hervorging, veranstaltete Sabotage-Aktionen, verfasste und verteilte Anti-Nazi-Flugblätter und half bei der Flucht von Kriegsgefangenen. Ab der Verordnung vom 25. August 1942, die die Zwangsrekrutierung der Elsässer und Moselaner in die deutsche Armee vorsah, rief die Gruppe zur Militärdienstverweigerung auf.
Alphonse Adam wurde im Januar 1943 bei einem Fluchtversuch in die Schweiz verhaftet. Mit fünf weiteren Mitgliedern der Widerstandsgruppe wurde er vom nach Strasbourg ausgelagerten “Volksgerichtshof”, dem Sondergericht des NS-Regimes für politische Strafsachen, zum Tode verurteilt. Der Schauprozess wurde von dem Berliner Richter Roland Freisler geführt, der im Oktober 1944 über Julius Leber die Todesstrafe verhängen wird. Am 15. Juli 1943, einem Tag nach dem französischen Nationalfeiertag, wurden die sechs jungen Männer im Fort Desaix (in der Nähe vom Port du Rhin, bei Kehl) hingerichtet. Alphonse Adam ist dabei der Einzige, der sich die Augen nicht verbinden lassen will, sondern „sehenden Auges“ dem Tod gegenübertritt.
Seit November 2024 erinnert eine Gedenktafel an Alphonse Adam und Robert Kieffer an der Fassade ihrer ehemaligen Schule, dem collège épiscopale Saint-Etienne.
BEITRÄgE
Storyboard-Workshop am 13.12.2024: zu dem Beitrag