Kurzbiografie

Kurt Lion stammte aus Ihringen am Kaiserstuhl und musste ab 1936 die Zwangsschule für jüdische Kinder in der Lessingschule in Freiburg besuchen, da ihm der Schulbesuch in seinem Dorf verboten wurde.

Mit 14 Jahren wurde er zusammen mit seinen Eltern in das Internierungslager Gurs deportiert. Sein Vater starb als 69-Jähriger am 24. Oktober 1941 im Lager Rivesaltes. Seine Mutter wurde neuneinhalb Monate später in Auschwitz ermordet. Kurt Lion wurde zum Arbeitseinsatz im Lager verpflichtet, da er groß und stark war. Dank der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Roten Kreuz konnte er 1942 aus dem Lager fliehen und in einer Schule arbeiten, die von der jüdischen Hilfsorganisation OSE unterhalten wurde. Er wurde entdeckt und in ein anderes Lager gebracht. Es gelang ihm zu fliehen und sich mit dem falschen Namen George Grunert der französischen Resistance anzuschließen. Im Widerstand lernte er, mit der Waffe gegen die Nazis zu kämpfen, steuerte ein kleines Flugzeug und half bei Sabotage-Aktionen an Brücken und Bahngleisen mit.

Kurt Lion schützte und rettete auch einen Freund aus Ihringen, Walter Bloch, den er aus der Zwangsschule für jüdische Kinder in Freiburg kannte. Als er Walter Bloch fand, litt dieser große Not. Nachdem er viele Monate bei einem Bauern versteckt war und notdürftig ernährt wurde, wurde er in einem Wald ausgesetzt. Viele Monate musste er betteln und Nahrungsmittel stehlen, und in Erdlöchern übernachten. Täglich hatte er Angst, entdeckt zu werden. Kurt Lion suchte Walter Bloch öfters im Waldversteck auf und gab ihm so die Mut und die Kraft, zu überleben.

Nachdem die Nazis besiegt waren, kam Kurt Lion in das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Was er da sah, erschütterte und traumatisierte ihn sehr. Um diese menschlichen Abgründe zu verarbeiten, schrieb er sein Leben lang Gedichte. Nach dem Krieg konnte er in den USA eine Familie gründen. Er verstarb 2011 in New Jersey.

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